Dienstag, 4. November 2014

Anleitung: Wendehose mit Bündchen nähen

Ich gebe euch hier eine Anleitung, um eine Wendehose mit Bündchen zu nähen. Im Nachhinein gesehen war es gar nicht so schwer, mittendrin wäre ich bei den Beinbündchen fast verzweifelt - ich schreibe euch aber die notwendige Info dazu, die mir bei anderen Anleitungen leider gefehlt hat, damit es von Anhieb an klappt.

1. Näht euch zwei Mal die gewünschte Hose nach einem Schnittmuster und bereitet am besten auch gleich die Bündchen vor (zu einem Kreis schließen). Achtet darauf, dass ihr bei einer der beiden Hosen bei der vorderen Naht eine ca. 7cm lange Öffnung lässt, diese braucht ihr zum Hin- und Herwenden. Ich habe hier einen hellblau und einen dunkelblau gestreiften Twill. Zusätzlich habe ich die Hose mit einem Sweatshirtstoff gefüttert, damit sie ordentlich warm hält. Dafür habe ich bei der linken Hose einfach so getan, als ob der Twill und der Sweatshirtstoff ein Stoff wären. Bitte denkt daran bei den Folgefotos, weil man manchmal hauptsächlich die lila Seite sieht.

2. Dreht nun die Hose ohne Öffnung auf die rechte Seite - diese steckt ihr nun in die 2. Hose. Ihr habt jetzt eine Hose vor euch liegen, die beiden rechten Seiten liegen innen aufeinander.

Hier seht ihr die linke Hose mit dem Sweatshirtstoff noch einmal in Großaufnahme... (ohne Öffnung, diese wird in die andere Hose gesteckt)

und hier die rechte - mit einer Öffnung im vorderen Bereich von ca. 7cm.

3. Nun nehmt ihr das zusammengenähte Bauchbündchen und steckt dieses zwischen die beiden Stoffe am Bauch. Ihr seht hier im Außenbereich den dunkelblau gestreiften Stoff und auf der Innenseite den anderen. Beim nächsten Foto erkennt man es noch einmal genauer.  Das Bündchen verwendet ihr hier mit der rechten Seite nach außen, d.h. die rechte Seite des Bündchens liegt auf den rechten Seiten der Außenstoffe.

4. Ich stecke die Naht des Bündchens an der hinteren Naht der Hosen fest, markiere mir die andere Hälfte und stecke sie an der vorderen Naht der Hose fest. So wird das Bündchen fürs Nähen gleichmäßig gedehnt. Herr MottenGlück darf danach das Bündchen so lange ziehen, bis es mit dem Stoff übereinstimmt, sodass ich es insgesamt 4x feststecken kann. (siehe oben, straff gezogen: perfekt zum feststecken, siehe unten: 3 Lagen: Außenstoff 1, Bündchen, Außenstoff 2, Sweatshirtstoff)

Hier seht ihr nochmal, wo das Bauchbündchen (schwarz) festgesteckt wird, nämlich zwischen den beiden Außenstoffen. Einmal normal rundherumnähen.

5. Hose umdrehen und noch einmal ineinander stecken.
6. Ihr habt nach dem Umdrehen und Ineinander stecken bereits eine erkennbare Wendehose mit fertigem Bauchbündchen. Nun brauchen wir aber noch die Beinbündchen. Näht auch diese erst zusammen und faltet sie laut Schnittmuster.

7. Nun kommt der etwas spezielle Teil: die Beinbündchen. Ihr schlagt die beiden Hosenstoffe am Bein ca. 2cm nach innen um. Das sieht so aus wie auf dem Foto oben. Macht euch hier keine Gedanken darüber, wenn die Stoffe nicht aufeinander liegen, dieses Umschlagen braucht man rein nur fürs Wenden und Festhalten. Hier habe ich ungefähr 45min Zeit investiert, weil mir nicht bewusst war, dass es egal ist, ob die Stoffe schön parallel aufeinander liegen sollten.

8. Die beiden Außenstoffe sind hier nun jeweils nach innen umgeschlagen.

9. Nun steckt ihr das Beinbündchen zwischen die beiden Stoffe, damit es so wie auf dem Foto aussieht. Das ist etwas fummelig, weil das Beinbündchen schon ordentlich weniger Stoffumfang bietet als der Beinumfang der Hose.

10. Wenn ihr das ineinander gesteckt habt, kommt nun der Schritt mit dem Wenden, damit ihr das Bündchen auch annähen könnt. Ihr greift mit der rechten Hand in die 7cm Hosenöffnung, fasst die 3 Lagen Stoff am Beinbündchen ganz fest und zieht sie durch die Öffnung hindurch. Hier ist es wichtig, dass ihr nur die 3 Lagen Stoff festhält (2cm umgeklappter Außenstoff 1, Bündchen, 2cm umgeklappter Außenstoff 2) und nicht den Stoff außen  auch noch festhält, sondern wirklich nur den umgeklappten Teil der Außenstoffe.

11. Wenn ihr alles durchgezogen habt, sollte es so aussehen wie auf diesem Foto. Der hellblaue Twill ist unnverdreht, der dunkelblaue Twill leicht verdreht, damit das Bündchen zwischen den beiden rechten Seiten der Stoffe festgesteckt werden kann. Ich habe hier vor die Hälften sowohl beim Außenstoff als auch beim Bündchen markiert (kleiner Schnitt), damit das Feststecken danach gleichmäßiger funktioniert.

Dieses Foto soll nochmal erkenntlich machen, dass der Stoff (da, wo die Öffnung auch ist zum Wenden) etwas verdreht daliegt. Beim Nähen unbedingt darauf achten, dass ihr nicht zu viel mitnäht.

Noch einmal eine Detailaufnahme vom vorletzten Foto, nur dass man hier noch einmal etwas besser erkennt, wie was festgesteckt wird. Letztendlich ist es das gleiche Bild wie beim Bündchen festnähen, nur dass ein Stoff etwas verdreht daliegt. Alles wenden, die Wendeöffnung mit einem Matratzenstich mit der Hand zunähen.

Fertig ist Seite 1...

...und Seite 2.

Über die Anziehungskraft von Dreck bei Fotoshootings oder Wendehose Part 2

Ich höre die Hose laut rufen "Komm zu mir, lieber Dreck - bei mir fühlst du dich wohl!". Kaum hat Klein MottenGlück die Hose an, ist sie auch schon wieder dreckig. Mit den Farben und den Jahreszeiten werde ich mich wohl noch abstimmen müssen. Letztens dachte ich, es lag am Regen, da blieb sowieso nichts sauber, jetzt weiß ich: Es lag nicht daran. Wir sind am Wochenende zum wiederholten Male zum Aquarium im Berliner Zoo aufgebrochen und kaum habe ich die Kamera gezuckt, setzte sich Klein MottenGlück auch schon auf den Boden - natürlich inmitten eines Dreckhaufens! Meterlang drumherum war alles sauber, aber nein - genau da muss er sich reinsetzen. Fürs Aquarium und den Zoo kein Thema, aber ... aber... ich wollte doch fotografieren! Ich bin ganz schlecht im Retouchieren und Fotos bearbeiten, daher habe ich es so gut wie sein gelassen. Ein paar tolle Schnappschüsse von Tieren kann ich euch aber bieten - der Dreckspatz (letztes Foto) ist euch bestimmt auch bekannt:


Hier waren wir uns nicht sicher, ob der Gorilla uns beobachtet oder wir ihn :D